• Ökumenischer Patriarch lud mehr als 30 orthodoxe Theologinnen und Theologen aus aller Welt zu einem Vorbereitungstreffen für das Konzil in den Phanar ein – "Dialog ist der Weg der Kirche" – Es geht um die orthodoxe Antwort auf die Herausforderungen der Moderne

     

    Ökumenischer Patriarch Bartholomaios I. legt die Latte für das Panorthodoxe Konzil hoch

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Patriarch Bartholomaios I - Foto: CBS KULTUR INFO

    Istanbul/Türkei, 10.01.2016 (poi/CBS KULTUR INFO)  Der "offene und ehrliche Dialog" muss der Weg der Kirche und der Theologie sein: Dies betonte der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. bei einem Treffen mit mehr als 30 orthodoxen Theologinnen und Theologen, die er zu einem Vorbereitungstreffen für das Panorthodoxe Konzil an seinem Sitz im Phanar in Konstantinopel/Istanbul eingeladen hatte. Der Glaube der Orthodoxie dürfe nicht als "stillstehend oder gar obsolet", als "geschwätzig oder künstlich", als "intellektualistisch oder uninspiriert" betrachtet werden, sagte der Patriarch. Vielmehr müsse das Wort der Orthodoxie die "Hoffnung und die Freude, das Licht und das Leben" des auferstandenen Christus zum Ausdruck bringen, es müsse ein "erneuertes und erneuerndes, ein wieder aufblühendes und erfrischendes" sein. In diesem Sinn müsse das Panorthodoxe Konzil zur ganzen Welt sprechen. Dazu bedürfe es auch der Unterstützung durch die orthodoxen Theologen, die sich für die Einheit der orthodoxen Kirche und ihre Rolle in der Öffentlichkeit einsetzen, in der es so viele konkurrierende Meinungen gibt und in der die Orthodoxie durch den Dialog einen "positiven und konstruktiven" Beitrag leisten kann.

     

    Die Orthodoxie sei ein Glaube, der "in der Tradition wurzelt", aber zugleich "eine Kirche, die in die Zukunft schaut", unterstrich der Ökumenische Patriarch. Dieser Glaube sei charakterisiert durch eine tiefe Verbundenheit mit der Lehre der Kirche der Apostel und der Kirchenväter, aber zugleich sei die orthodoxe Kirche eine  Kirche, die "aus ihrem reichen Erbe schöpft, um sich den Herausforderungen und Dilemmata der Moderne zu stellen".  Genau diese doppelte Natur erlaube es der orthodoxen Kirche, mutig zu zeitgenössischen kritischen Fragen Stellung zu nehmen.

     

    Bartholomaios I. verwies darauf, dass nach orthodoxer Auffassung Gott von Anfang an den Dialog mit den Menschen gesucht habe. Er habe gesprochen durch das mosaische Gesetz und die Propheten, vor allem durch die Menschwerdung Jesu, durch die Märtyrer und Heiligen bis auf den heutigen Tag. Gott könne nur im Dialog verstanden werden, sei es durch die Interpretation der Heiligen Schrift oder durch die Konzile der Kirche.

     

    Das Ökumenische Patriarchat stehe in einem vielfachen Dialog mit den orthodoxen Schwesterkirchen, um Einheit und Zusammenarbeit zu koordinieren, mit den anderen christlichen Kirchen und mit den anderen Religionsgemeinschaften, um Versöhnung und Verständnis zu fördern, mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft, um eine Antwort auf die Umweltgefährdung und auf die bioethischen Fragen zu finden.

     

    Von ausserordentlicher Bedeutung für Leben und Dienst der ganzen orthodoxen Kirche sei aber der Dialog mit der Welt von heute. Gott stelle in vielen Erscheinungen der Gegenwart Fragen, unterstrich Bartholomaios I.: In der Verfolgung der Christen, vor allem im Nahen Osten, in der weltweiten Flüchtlingskrise, im Unrecht, das den verletzlichen und an den Rand gedrängten Mitgliedern der Gesellschaft zugefügt wird, im "Gebrauch und Missbrauch" der Religion für politische Interessen und "andere weltliche Zwecke". Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werde das Panorthodoxe Konzil einberufen, das am heurigen Pfingstfest in der Irenenkirche im Bereich des Topkapi-Palastgeländes eröffnet werden soll, "jener Kirche, in der im Jahr 381 das Zweite Ökumenische Konzil tagte".  Es gehe darum, dass alle autokephalen orthodoxen Kirchen sich "mit einer Stimme" zu den Fragen der Gegenwart äussern. Wörtlich sagte der Ökumenische Patriarch: "Wir werden innere Fragen der Einheit und Verwaltung der Kirche behandeln, aber auch Probleme wie die Beziehungen mit anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften, um eine gemeinsame Stimme und ein glaubwürdiges Zeugnis für das Leben der Welt zu formulieren".

     

    Eingangs hatte Bartholomaios I. an die ausserordentliche Bedeutung des kleinasiatisch-thrakischen Bereichs für die Kirchengeschichte erinnert. Hier habe der Heilige Johannes sein Evangelium geschrieben, hier habe der Heilige Paulus die frühesten christlichen Gemeinden gegründet, hier "in Kleinasien und nicht in Griechenland oder Italien" hätten die  ersten Konzile der Kirche stattgefunden, bei denen die christliche Lehre definiert wurde, hier seien die "spirituellen Schätze" von Byzanz, sein profundes theologisches, spirituelles und kulturelles Erbe, bis zum heutigen Tag treu bewahrt worden.

     

    Ziel der Zusammenkunft im Phanar war es, Verbindungen mit orthodoxen Theologinnen und Theologen aus aller Welt zu knüpfen, um ihre Interessen und Erwartungen im Hinblick auf das Panorthodoxe Konzil besser kennen zu lernen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – unter ihnen Rektoren von orthodoxen Seminaren, Professoren an nichtorthodoxen akademischen Institutionen, Theologen im Bereich von Mission, religiöser Bildung und Publizistik, aber auch im natur- und sozialwissenschaftlichen Bereich – legten ihre Überlegungen vor dem Patriarchen dar (diese Überlegungen sollen auch publiziert werden).

     

    An der zweitägigen Begegnung im Phanar nahmen auch führende Bischöfe des Ökumenischen Patriarchats teil: Der emeritierte Metropolit von Pergamon (Bergama), Ioannis (Zizioulas), Metropolit Gennadios (Limouris) von Sassima, Metropolit Elpidophoros (Lambriniadis) von Proussa (Bursa).

     

    Unter den teilnehmenden Theologen waren u.a. P. John Behr (St. Vladimir’s Seminary, USA), P. John Chryssavgis (Ökumenisches Patriarchat), Prof. Pantelis Kalaitzidis (Orthodoxe Akademie von Volos, Griechenland), Elizabeta Kitanovic (Konferenz Europäischer Kirchen/CEC), Prof. Athanasios Vletsis (München).

     

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  • Arbeit am Entwurf für den Ablauf des Konzils soll im "vorkonziliaren Prozess" fortgesetzt werden

     

    Athen/Griechenland, 20.12.2015 (CBS KULTUR INFO)  Die Tagung der Interorthodoxen Spezialkommission zur Vorbereitung der Panorthodoxen Synode ist am 18. Dezember in Athen ohne Veröffentlichung eines offiziellen Kommuniques zu Ende gegangen. Die Delegierten der 14 autokephalen (selbständigen) orthodoxen Kirchen hatten von 16. bis 18. Dezember in der griechischen Hauptstadt getagt. 

     

    In einer Mitteilung des Aussenamts des Moskauer Patriarchats hiess es nur, die von der Kommission begonnene Arbeit an einem Entwurf für den Ablauf des Panorthodoxen Konzils werde im "vorkonziliaren Prozess" fortgesetzt werden. Die nächste Etappe dieses Prozesses ist eine für Januar 2016 vorgesehene "Synaxis" (Versammlung) der Oberhäupter der 14 autokephalen Kirchen auf Einladung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I.

     

    Das Panorthodoxe Konzil soll zu Pfingsten 2016 in der Irenenkirche in Istanbul (Konstantinopel) eröffnet werden, jedoch sind in jüngster Zeit Zweifel an dieser Ortswahl laut geworden.

     

    Bei der Tagung der Spezialkommission hatte wieder der emeritierte Metropolit von Pergamon, Ioannis (Zizioulas), den Vorsitz inne. Die Delegation des Moskauer Patriarchats wurde von Metropolit Hilarion (Alfejew) geleitet. Auch die orthodoxe Kirche der tschechischen Länder und der Slowakei – deren Metropolitenwahl durch Konstantinopel in Frage gestellt wird – war in Athen präsent; sie wurde durch Erzbischof Juraj (Stransky) von Michalovce und Kosice vertreten.

     

    Laut Bericht der griechischen Website "Romfea" kam es bereits am 17. Dezember bei der Diskussion über den Entwurf für den Ablauf des Panorthodoxen Konzils zu „Spannungen und Hindernissen“. Dabei soll es vor allem um das Konsens-Prinzip gegangen sein, auf das sich die Oberhäupter der 14 Kirchen bei einer "Synaxis" im März 2014 geeinigt hatten. Laut "Romfea" hätten aber die Repräsentanten des Ökumenischen Patriarchats "und anderer Kirchen" in Athen "übermenschliche Anstrengungen" unternommen, um die divergierenden Standpunkte zu versöhnen.

     

    Vor allem die Delegation des Patriarchats von Antiochien – das sich wegen der kanonischen Zuständigkeit für das Golf-Fürstentum Katar in einem Konflikt mit dem Patriarchat von Jerusalem befindet – soll geltend gemacht haben, dass die Beschlüsse der Panorthodoxen  Synode nichtig seien, wenn eine der 14 Kirchen die Versammlung verlasse und die Beschlüsse nicht unterschreibe. Beobachter schliessen daraus, dass Antiochien mit dieser Drohung eine Lösung des Katar-Problems zu seinen Gunsten erreichen will.

     

    Metropolit Hilarion traf während seines Athen-Aufenthalts auch mit dem Oberhaupt der orthodoxen Kirche von Griechenland, Erzbischof Hieronymos (Liapis) von Athen, zusammen. Bei der Begegnung im Erzbischöflichen Palais der griechischen Hauptstadt sei es um "verschiedene Themen der panorthodoxen Tagesordnung" gegangen.

     

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    Athen: Tagung der Interorthodoxe Kommission zur Vorbereitung der Panorthodoxen Synode ohne Kommuniqué beendet

     

     

     

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  • Reaktion der Serbisch-Orthodoxen Kirche und Serbiens 

    Paris/Frankreich, 09.11.2015 (CBS KULTUR INFO)   Das Kosovo ist mit seinem Antrag auf Aufnahme in die UN-Kulturorganisation UNESCO gescheitert. Die Resolution für die Aufnahme der früheren serbischen Provinz, die 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt hatte, verfehlte in Paris die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit um wenige Stimmen. Von den 142 Staaten, die ihre Stimme abgeben hatten, haben 92 für und 50 gegen eine Aufnahme gestimmt, 29 Staaten haben sich enthalten. 

    Im Vorfeld der Abstimmung wurde ein Antrag Serbiens zur Verschiebung der Aufnahmedebatte, von der der Mehrheit der stimmberechtigten Delegierten abgelehnt. Die österreichische Delegation äusserte in diesem Kontext, dass ihr beide Seiten nahe sein, aber dass sie gegen eine Verschiebung sind. 

    Bei der eigentlichen Abstimmung stimmten Staaten wie Bahrein, Brasilien, China, Spanien, Indien, Indonesien, Kasachstan, Russland, Slowakei, Uruguay, Venezuela, und Weissrussland gegen die Aufnahme Kosovos in die UNESCO, während Afghanistan, Albanien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Kanada, Litauen, Malaysia, Norwegen, Pakistan, Türkei, Slowenien u. a. für die Aufnahme stimmten. Enthaltungen kamen von Bosnien und Herzegowina, Griechenland, Kolumbien, Peru, Polen, Rumänien u.a. 

    Die Aufnahme bei der UNESCO hätte dem Kosovo Zugang zu Finanzmitteln im Bereich der Bildung und der Kultur gegeben. Ausserdem wäre es ein erster Schritt zur Aufnahme als Vollmitglied bei den Vereinten Nationen gewesen. Das 1,8-Millionen-Einwohner-Land wird heute von mehr als hundert Ländern anerkannt, darunter die meisten EU-Länder, die Schweiz und die USA. 

    Eine Mitgliedschaft hätte auch bedeutet, dass das junge Land die Verantwortung für vier Stätten der Serbisch-Orthodoxe Kirche auf seinem Gebiet übernommen hätte, die als Weltkulturerbe gelistet sind. Darunter sind die Klöster von Peć, Gračanica und Deçan. Serbien hatte die Sorge geäussert, das "kulturelle und historische Erbe" der Serben werde nicht bewahrt, und verwies auf Plünderungen während des Kosovo-Krieges 1998-1999. Die Regierung des Kosovo versicherte hingegen, die Stätten würden angemessen und fachgerecht geschützt.

    Kosovo scheitert knapp mit Aufnahmeantrag in UNESCO 

      

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Kloster in Gračanica/Graçanicë

     

    Serbisch-Orthodoxe Kirche begrüsst Entscheidung der UNESCO- Generalkonferenz

     

    In einer offiziellen Stellungnahme der Serbisch-Orthodoxe Kirche wird die Entscheidung über die Nicht-Aufnahme des sog. Kosovo in die UNESCO begrüsst und darauf hingewiesen, dass Serbien und die Serbisch-Orthodoxe Kirche die ganze Zeit verlangt haben, dass diese Debatte vertagt werde, um unnötige politische Konfrontationen zu vermeiden. Dieser Forderung wurde nicht nachgekommen, doch die Abstimmung in der UNESCO hat gezeigt, so die offizielle Stellungnahme, dass es in dieser Organisation keine Bereitschaft gibt, voreilige politische Entscheidungen zu treffen, die die Sicherheit kultureller Güter und den Dialog zwischen Belgrad und Priština gefährden. 

    "Offensichtlich ist, dass Fragen des geistigen und kulturellen Erbes nicht mit Hilfe von Politisierung gelöst werden können, besonders in einer Situation, wo nach dem Krieg in Kosovo und Metochien (Westlicher Teil des Kosovo), so viele christlich-orthodoxe Heiligtümer und Friedhöfe zerstört wurden. Das Vertrauen muss mit Taten errichtet werden, und nicht mit Worten, und am geringsten mit der Verleugnung der schwierigen Situation, in der schon seit Jahren nach dem Krieg das gläubige Volk und unsere Heiligtümer in Kosovo und Metochien leben." 

    "Daher ruft die Serbisch-Orthodoxe Kirche auch bei dieser Gelegenheit zum Dialog und der Errichtung von Vertrauen auf, als den einzigen Weg zur Lösung aller Probleme und bedankt sich bei allen Ländern, die die Unterstützung für den Weg des Dialogs und Verständnisses gegeben haben." 

    Der Abt des serbisch-orthodoxen Klosters Visoki Dečani in Kosovo, Vater Sava Janjić, betonte, dass nun keine Zeit für Emotionen sondern für einen Dialog sei. "Der Sieg ist die Chance für einen fairen Dialog und die Errichtung von Vertrauen, die vor uns allen steht, und es hat sich gezeigt, dass mit Politisierung und politischen Druck keine konstruktiven Ziele erreicht werden können", so Abt Sava Janjić. 

    Präsident Tomislav Nikolić gratulierte den Bürgern Serbiens

     

    "Dies ist ein gerechter und moralischer Sieg in fast unmöglichen Bedingungen, wenn oft jenes, was richtig ist nicht auf die Unterstützung der Mehrheit rechnen kann", so Präsident Nikolić. Er würdigte auch die diplomatischen Bemühungen, auch wenn alles schon verloren ausgesehen habe. 

    "Serbien hat viele Freunde in der Welt, die die Freundschaft nicht auf den Umfang der Handelsbeziehungen und Waffenstärke begründen, sondern auf dem Verhalten des Volkes und des Staates. Dieser Sieg wurde nicht mit Geld errungen, sondern mit dem Respekt, den die Welt gegenüber unserem Staat und Volk empfindet", so das serbische Staatsoberhaupt. 

    Nikolić betonte ferner, dass "dies die Fortsetzung des Kampfes für Kosovo und Metochien ist, und ein deutliches Zeichen für alle, dass wir von südlichen serbischen Provinz nie ablassen werden".

     

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     Kosovo scheitert knapp mit Aufnahmeantrag in UNESCO

     

     

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  • Kinder unter 18 werden automatisch als Muslime registriert, wenn ein Elternteil zum Islam übertritt - Staatspräsident bekundet „Sympathie“ mit den Repräsentanten der religiösen Minderheiten

     Irak: Streit um Gesetz, das sich gegen die Christen richtet

     

     

     

     

     

      Staatspräsident Mihemed Fuad Masûm

    Bagdad/Irak, 05.11.2015 (poi/CBS KULTUR INFO)   Die Auseinandersetzung um das irakische Gesetz, wonach Kinder unter 18 automatisch als Muslime registriert werden, wenn ein Elternteil zum Islam übertritt, spitzt sich zu. Ein Alternativvorschlag christlicher Abgeordneter, wonach Kinder aus solchen Ehen bis 18 in ihrer angestammten Religionsgemeinschaft bleiben und dann selbst über einen Wechsel entscheiden können sollten, war im Parlament in Bagdad mit 137 zu 51 Stimmen abgelehnt worden.

     

    Der irakische Staatspräsident Mihemed Fuad Masûm hat, nach Angaben der Wiener Stiftung PRO ORIENTE,  seine "Sympathie" mit der Haltung der Nichtmuslime (vor allem Christen, Jeziden und Mandäer) zum Ausdruck gebracht, die sich gegen den Paragraphen 2 des Artikels 26 des Gesetzes über die Identitätsausweise wenden. Ein Koordinationskomitees christlicher, jezidischer und mandäischer Organisationen war am 1. November in der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil gebildet worden. Das Komitee führte am 4. November vor der Vertretung der Vereinten Nationen in Erbil eine Protestkundgebung gegen "Artikel 26, Paragraph 2" durch. Der christliche Abgeordnete Younadam Kanna, Generalsekretär der Assyrischen Demokratischen Bewegung, sagte in einem Interview in Bagdad, sollte der Irak in Weiterverfolgung der jetzigen Beschlussfassung im Parlament zu einem "radikalen islamischen Staat" werden, würde das für die "Christen im Land" und "alle Bürger" eine "große Verwüstung" bedeuten.

     

    Der chaldäisch-katholische Bischof von Amadiya und Zakho, Rabban al-Qas, übte scharfe Kritik an der Beschlussfassung im Bagdader Parlament. In seiner jetzigen Fassung sei das Gesetz über die Identitätsausweise gegen die Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten gerichtet. Es gehe eindeutig darum, "double standards" einzuführen, der Primat des Islam werde bekundet und die Gleichheit der Religionen sowie das Recht des Einzelnen auf Religionsfreiheit verletzt.

     

    Im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur "AsiaNews" sagte Bischof al-Qas, das Gesetz werde auch in der kurdischen Region, wo es nicht anwendbar sei, weil "die Kurden die bürgerlichen Freiheiten hochhalten", negative Auswirkungen haben: "Indem dieses Gesetz die Sehnsucht der Christen nach Freiheit in Frage stellt, wird es den Trend zur Emigration verstärken, der schon jetzt sehr groß ist". Wörtlich sagte der chaldäische Bischof: "Es gibt in diesem Land, das nur tödliche Gefahren und gegen die Freiheit gerichtete Gesetze kennt, etwas wie einen Völkermord".

     

    Der Bischof von Amadiya und Zakho, wo zahlreiche christliche Flüchtlinge aus Mosul und den Städten der Ninive-Ebene aufgenommen wurden, sagte im Gespräch mit "AsiaNews", bei der Beschlussfassung im Bagdader Parlament sei es nicht nur um ein politisches Projekt gegangen: "Es gibt offensichtlich im Irak einen Islam, der Minderheiten eliminieren will". Eine solche Mentalität habe nichts Menschliches an sich. Al Qas: "Nicht nur, dass radikale Muslime den Christen Heimstätten und Eigentum weggenommen haben, jetzt wollen sie ihnen auch noch die Möglichkeit zur Willensentscheidung, die Hoffnung und die Religionsfreiheit nehmen".

     

    Hinter der parlamentarischen Beschlussfassung in Bagdad seien fanatische und extremistische Gruppen gestanden, die alles getan hätten, um den von christlichen Abgeordneten eingebrachten Alternativvorschlag zu Fall zu bringen, so der chaldäisch-katholische Bischof. 

     

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     Irak: Streit um Gesetz, das sich gegen die Christen richtet

     

     

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    Foto: Civaka Azad – Kurdisches Zentrum für Öffentlichkeitsarbeit e.V., Frankfurt a.M. 

     

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  • Basel, 27.10.2015 (CBS KULTUR INFO)  Die zwei Frauen des Basler Grossratspräsidiums haben am Montag (26.10.) zu einer Begegnung mit politikinteressierten Frauen ins Rathaus eingeladen. Mit dieser Veranstaltung wollte die erstmals von zwei Frauen besetzte "Spitze" des Grossen Rates den Frauen Mut machen, sich im Kanton politisch zu engagieren und gleichzeitig bei einem Apéro diese Première zu feiern. 

     

    Basler Grossratspräsidium lud zum Politabend von Frauen für Frauen ein

    Das Kantons- und Stadtparlament von Basel-Stadt wird in diesem Jahr nämlich erstmals von zwei Frauen geführt. Als Grossratspräsidentin und damit "höchste Baslerin" amtiert seit 1. Februar Elisabeth Ackermann (Grünes Bündnis). Sie leitet das Parlament zusammen mit der Statthalterin und designierten Präsidentin Dominique König-Lüdin (SP). Der Frauenanteil im Grossen Rat beträgt derzeit 35% und 14% im Regierungsrat.

     

    Der Politabend "von Frauen für Frauen" im nur mit Frauen besetzten Saal des Grossen Rates stand unter dem Motto "Frauen und Politik. Ein Drittel der Sitze - war's das?". Kurzreferate vermittelten Eindrücke aus der Parlamentsarbeit der Frauen und gaben Anhaltspunkte darüber, wie sich Frauen in der hohen Politik fühlen. Die ehemalige Grossrätin Christine Heuss (FDP) sprach über die Frauenförderung in den Parteien. Dabei schöpfte sie aus der Erfahrung aus 33 Jahren Politarbeit, 28 Jahre davon im Grossen Rat und 5 Jahre im Bürgerrat. Einen umfassenden Einblick in den Alltag von Grossrätinnen boten die beiden jungen Frauen Andrea Knellwolf (CVP) und Nora Bertschi (Grünes Bündnis). Für die Rechtsanwältin Andrea Knellwolf bedeutet Politik "ein starkes langsames Bohren von harten Brettern", frei nach dem Max Weber zugesprochenen Aphorismus. Hier leben zu dürfen betrachte sie als grosses Privileg und ihr politisches Engagement sei eine hohe Wertschätzung unserer Demokratie. Politik hautnah erleben, sich in die politischen Prozesse begeben, waren für die Juristin Nora Bertschi die Triebfeder zum Engagement im Parlament. Dies ging jedoch für sie damals als Richterin im Nebenamt am Strafgericht Basel-Stadt wegen der Gewaltentrennung nicht ohne Veränderung ihrer beruflichen Karriere. Wegen Erkrankung fiel das Referat von Regierungsrätin Eva Herzog über "Frauen und Finanzen – mehr davon!" leider aus.

     

    Aufgelockert wurden die Beiträge durch Zwischenmusik der  Akkordeonistin Heidi Gürtler, Dozentin für Musik und Instrumentalunterricht an der FHNW.

     

    Das Fazit der Statements der Grossratspräsidentin, der Statthalterin sowie der drei Referenten lautete übereinstimmend: Der Politikbetrieb im Grossen Rat ist, entgegen vieler Vorurteile, oft spannend und lehrreich. In den Debatten im Plenum und insbesondere in den Sitzungen der verschiedenen Kommissionen werden politische Lösungen für Basel-Stadt erarbeitet, die unterschiedliche Interessen und Meinungen berücksichtigen. Dass man dabei Kompromisse eingehen muss und nicht immer mit allen Entscheidungen einverstanden sei, gehöre zum politischen Geschäft.

     

    Die anschliessende Fragerunde führte zu einer angeregten Diskussion zwischen dem Frauen-Plenum und Grossratspräsidium sowie den anwesenden Grossrätinnen. Zu den Fragestellungen zählten etwa: Wie bringen wir mehr Frauen auf die Listen (z.B. durch Quartiersarbeit, Ausbau von Vernetzungen)? Was "verdient" eine Grossrätin (gemeint sind hier die Sitzungsgelder)? Wie verhält es sich mit der Anwesenheit der Ratsmitglieder (bekanntlich ist der Rat nur beschlussfähig, wenn mindestens 50 Mitglieder anwesend sind)? Warum gibt es keine Transparenz bei der Parteienfinanzierung (z.B. Wahlkampfspenden der Wirtschaft)? Ist Frauenförderung überhaupt im Basler Lehrplan der Schulen vorgesehen? Wenn Sachthemen in den Kommissionen und Fraktionen ausführlich besprochen werden, warum braucht es dann noch Grossratssitzungen?

     

     Mit offenem Gedankenaustausch beim Apéro und anschliessend einer etwas anderen Rathausführung unter dem Motto "Cherchez la femme..." mit Michela Seggiani, Abteilung Gleichstellung von Frauen und Männern Basel-Stadt, klang dieser denkwürdige Frauenanlass aus.

     

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    Basler Grossratspräsidium lud zum Politabend von Frauen für Frauen ein

     

     

     

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    Redaktion: Christian B. Schäffler, Journalist SFJ

     

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  • Alle orthodoxen Kirchen waren bei dieser Konferenz zur Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils vertreten, das zu Pfingsten 2016 eröffnet werden soll – Aber die Schatten der innerorthodoxen Auseinandersetzungen waren spürbar

     Genf: Fünfte  Konferenz zur Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils 2016: Weitgehende, aber nicht vollständige Einigung

     

     

     

     

     

     

     

     

    Genf/Schweiz, 17.10.2015 (CBS KULTUR INFO/poi)     Mit einer weitgehenden, aber nicht vollständigen Einigung ist am 17. Oktober in Chambesy bei Genf die 5. Panorthodoxe Konferenz zur Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils zu Ende gegangen, die am 11. Oktober begonnen hatte.

     

    In einem vom serbisch-orthodoxen Patriarchat veröffentlichten Abschlusskommunique heisst es, die Vertreter "aller orthodoxen autokephalen Kirchen" hätten die endgültige Fassung der bereits 2009 bei der 4. Panorthodoxen Konferenz ausgearbeiteten Vorlage über "Die Autokephalie (Selbständigkeit) von Kirchen und die Art und Weise ihrer Proklamation" sowie die beiden Vorlagen über das Verhältnis der Orthodoxie zu den anderen christlichen Kirchen und über die Bedeutung des Fastens akzeptiert. Die beiden letzteren Vorlagen waren bei der 2. bzw. bei der 3. Panorthodoxen Konferenz (in den Jahren 1982 bzw. 1986) erstmals erstellt und bei den drei Sitzungen des interorthodoxen Ad hoc-Komitees zur Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils in den Jahren 2014/2015 überarbeitet worden. Eine  dritte Vorlage aus dieser Serie über "Die Mission der orthodoxen Kirche in der Welt von heute" (ursprünglich 1986 unter dem Titel "Der Beitrag der orthodoxen Kirche zur Förderung von Frieden, Gerechtigkeit, Freiheit, Geschwisterlichkeit und Liebe zwischen den Völkern und zur Überwindung von rassischer und sonstiger Diskriminierung" entwickelt) fand keine allgemeine Zustimmung. Die Vertreter des Moskauer Patriarchats und der Kirche von Georgien hätten "nicht unterzeichnet", so das Kommunique. Der Heilige Synod des Moskauer Patriarchats hatte bereits bei seiner Tagung im Juli festgestellt, dass das Dokument in der vorliegenden Form nicht akzeptabel sei, die – von Metropolit Hilarion (Alfejew) geleitete – russisch-orthodoxe Delegation wurde beauftragt, bei der 5. Panorthodoxen Konferenz „prinzipielle Änderungsvorschläge“ einzubringen. Derzeit ist unklar, wie es mit dieser Vorlage für das Konzil weitergehen soll, dessen Eröffnung zu Pfingsten nächsten Jahres, am 19. Juni 2016 vorgesehen ist. Bei der "Synaxis" (der Versammlung der Oberhäupter der orthodoxen Kirchen) im März 2014 in Konstantinopel war ausdrücklich vereinbart worden, dass sowohl in der Vorbereitungsphase als auch bei der Durchführung des Panorthodoxen Konzils das Konsens-Prinzip zu gelten hat.

     

    Die 5. Panorthodoxe Konferenz wurde zunächst vom emeritierten Metropoliten von Pergamon (Bergama), Ioannis (Zizioulas), geleitet; an den beiden letzten Tagen vom Pariser Metropoliten Emmanuel (Adamakis). Hauptzelebrant der Göttlichen Liturgie zum Konferenzauftakt war der zum Ökumenischen Patriarchat gehörende orthodoxe Metropolit für die Schweiz, Jeremias (Kaligiorgis), der auch Sekretär für die Vorbereitung des Panorthodoxen Konzils ist. Der vielsprachige Gottesdienst in griechischer, kirchenslawischer, arabischer, serbischer, tschechischer, albanischer, französischer und englischer Sprache brachte die übernationale Dimension der Orthodoxie zum Ausdruck. 

     

    Überschattet waren die Arbeiten der 5. Panorthodoxen Konferenz, welche eigentlich schon in der ersten Jahreshälfte 2015 hätte stattfinden sollen, von den Auseinandersetzungen um Katar und um die Ukraine. Das Fürstentum Katar gehört kirchlich zum kanonischen Territorium des Patriarchats von Antiochien. Die Einsetzung eines Metropoliten, der sich um die vielen palästinensischen christlichen Immigranten in Katar annimmt, durch den Patriarchen von Jerusalem hat zu einem heftigen Konflikt zwischen den Patriarchaten von Antiochien und Jerusalem geführt.

     

    Metropolit Hilarion (Alfejew) übermittelte zunächst besonders herzlich gehaltene Glückwünsche des Moskauer Patriarchen an die 5. Panorthodoxe Konferenz. Kyrill I. erinnerte daran, dass die Arbeit der Konferenz der "Stärkung der kirchlichen Einheit" dienen solle. Die Diskussion der Entwürfe für das Panorthodoxe Konzil werde die Repräsentanten der orthodoxen Kirchen einander näher bringen, um "im Geist Jesu" einen Konsens zu erreichen.  Zugleich betonte der Leiter des Außenamts der russisch-orthodoxen Kirche die “tiefe Besorgnis” des Moskauer Patriarchats über "unkanonische Aktionen" von Bischöfen aus der ukrainischen Emigration, die dem Ökumenischen Patriarchen unterstehen. Diese Bischöfe reisten in die Ukraine ohne den Primas der (autonomen) ukrainisch-orthodoxen Kirche zu verständigen, sie breiteten den "roten Teppich" für "exkommunizierte und laisierte Priester" aus, denen eine "autokephale" ukrainische Kirche versprochen werde. Er appelliere an den Ökumenischen Patriarchen, diese für die "panorthodoxe Einheit" zerstörerischen Vorgänge zu beurteilen und den beteiligten Bischöfen weitere Handlungen in dieser Richtung zu untersagen, so Metropolit Hilarion.

     

    Die 1. Panorthodoxe Konferenz hatte bereits 1961 auf Rhodos stattgefunden. Damals hatte man auf Vorarbeiten für ein Panorthodoxes Konzil aufgebaut, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert im Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel – damals eine der bestorganisierten Ortskirchen Europas mit kapillarer Präsenz in Anatolien und Thrakien – in die Wege geleitet worden waren.

     

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  • Wien/Österreich, 08.10.2015 (CBS KULTUR INFO)   Die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger erhält den mit 15.000 Euro dotierten Erich Fried Preis 2015, der am 11. Oktober im Rahmen der Erich Fried Tage im Literaturhaus Wien durch den österreichischen Kulturminister Josef Ostermayer überreicht wird.

    Schweizer Autorin Dorothee Elmiger erhält Erich Fried Preis 2015 

     

     

     

     

     

     

     

    Elmiger wird für ihre Bücher "Einladung an die Waghalsigen" (2010) sowie "Schlafgänger" (2014) geehrt. In der Jurybegründung schreibt der zum alleinigem Juror ernannte Autor Reto Hänny: "Dorothee Elmiger gelingt es, die brennenden Zeitfragen in eine poetische Prosa umzusetzen, die einen in der literarischen Welt neuen, unerhörten Klang anschlägt. Ihre Bücher sind hochpolitisch, aber sie predigen nicht, sondern eröffnen mit einem Sturm nie zuvor gesehener Bilder Räume und überschreiten Grenzen, ohne ihr Geheimnis zu verraten. Abgründig, verstörend, widerspenstig, witzig, frech, trotzig – mit all diesen Adjektiven ist Elmigers perfekt durchgestalteten Sprachpartituren, in denen sich die Sphären der Politik und der Poesie funkelnd überlagern, nicht beizukommen, auch wenn jedes einzelne ihre Poèmes en prose charakterisiert."

     

    Dorothee Elmiger, geboren 1985 in Wetzikon/Schweiz, studierte in Zürich und Berlin Philosophie und Politikwissenschaft sowie Literatur am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und in Leipzig. 2009 war sie Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. Ihr erster Roman Einladung an die Waghalsigen (2010) wurde u. a. gleich mit zwei renommierten Debütpreisen – dem aspekte-Preis und dem Rauriser Literaturpreis – ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Für ihren zweiten Roman Schlafgänger (2014) erhielt Dorothee Elmiger den Schweizer Literaturpreis 2015.

     

     

    Das internationale Literaturfestival Erich Fried Tage widmet sich bis 11. Oktober in Wien unter dem Titel "Facts and Fiction" der literarischen Reportage. Eröffnet wurde es am 6.10. von Literaturnobelpreisträger V.S. Naipaul und dem österreichischen Autor Christoph Ransmayr im Akademietheater Wien, wobei die Burgschauspieler Kirsten Dene, Martin Schwab und Laurence Rupp aus den Werken der beiden Schriftsteller lasen. Insgesamt nehmen rund 30 Autoren, Filmemacher und Graphic-Novel-Künstler teil, darunter William T. Vollmann, Phil Klay, Liao Yiwu oder Javier Sebastian. www.erichfriedtage.com

     

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    IMPRESSUM:

     

    Schweizer Autorin Dorothee Elmiger erhält Erich Fried Preis 2015

     

     

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  • Hochkarätiges italienisches World Music-Konzert Teresa & Manù, Maria Mazzotta, Pizzicati int'allù Core und Antonio Castrignanò

     Burghof Lörrach: Magica Notte della Taranta 14. November: Musik und Tanz aus Süditalien

    Basel/Lörrach, 02.10.2015 (CBS KULTUR INFO)  Am 14. November 2015 steht das Abendprogramm mit der "Magica Notte della Taranta" im "Burghof" in Lörrach ganz im Zeichen süditalienischer Musik und Tanz. Die 7. Ausgabe der Konzertreihe "Tarantacaffe" bringt mit den bekannten italienischen Musik- und Tanzkünstlern Teresa & Manù, Maria Mazzotta,  Pizzicati int'allù Core und Antonio Castrignanò eine magische Nacht nach Lörrach, mit stimmungsgeladener Open-Air-Atmosphäre, die Jung und Alt zum gemeinsamen Tanzen einlädt. 

    Begleitet von Pizzicati int'allù Core und Castrignanò mit seiner Band präsentieren die Tanzlehrer Teresa und Manù Munitello-De Mauro den temperamentvollen, traditionellen Paartanz "pizzica pizzica" aus Apulien. Der aus Salento stammende traditionelle Pizzicatanz, mit mythischen Wurzeln, gehört zum Ausbildungsschwerpunkt der von Teresa Munitello geleiteten MANÙ-ART DANCE SCHOOL in Basel. Teresa  ist auch als Tanzinstruktorin, Choreografin und Event-Managerin tätig. Sie ist ferner Initiantin der Konzertreihe Tarantacaffe sowie des mehrjährigen Projekts "Salentu Arte e Movimentu" mit zahlreichen Workshops. Manù ist zudem als Perkussionist in der Musikband EMALY aktiv.

    Als Special Guest eröffnet die Sängerin Maria Mazzotta, bekannt geworden als Stimme des grossartigen apulischen Pizzica-Ensembles Canzoniere Grecanico Salentino, mit ihrem mitreissenden Repertoire aus dem Salento das Konzert. Dank ihrer einzigartigen Sopranstimme erhielt die Jungkünstlerin bereits mehrere hohe Auszeichnungen und stand auf mehreren Bestenlisten. Internationale Beliebtheit erlangte sie auch als musikalisches Paar mit dem albanischen Cellisten Redi Hasa. 

    Mit der Gruppe Pizzicati int'allù Core bringt Tarantacaffe eine der berühmtesten und originellsten Vertreter der italienischen  World Music-Vertreter nach Lörrach. Sie steht seit 2007 unter der künstlerischen Leitung des Autors, Regisseurs und Theaterschauspielers Valerio Manisi. Die Musikgruppe verkörpert mehr als 20 Jahre Volkstradition des Salento mit ihren traditionellen Liedern. In Partnerschaft mit der Compagnia del Teatro Jonico Salentico di Grottaglie (Ta) veröffentlichten sie 2012 ihr erstes Album "RonDanDò".

     

    Die Folklore-Band tritt mit folgenden Künstlern auf: Valerio Manisi (Gesang, Organetto, Rahmentrommel), Stefano Scatigna (Rahmentrommel, Mundharmonika), Claudio De Vittorio (Gitarre, Chitarra Battente und Bouzouki), Bruno Galeone (Akkordeon, Organetto, Rahmentrommel), Cosimo Pastore (Gitarre), Domenico Nisi (Violine), Domenico Pignatelli (Basso), Davide Chiarelli (Schlagzeug).

     

    Zur frenetischen italienischen Pizzica spielt der charismatische Sänger und Tamburinspieler Antonio Castrignanò aus Apulien und seine Band auf, die vom Profi-Tanzpaar Teresa Munitello-De Mauro und Manù Munitello als Umwerbungstanz auf feurige Art interpretiert wird. Musik und Tanz verkörpern eine Reise zwischen Träumen und Hoffnungen des Salentos einer vergangenen Zeit. Antonio Castrignanò ist verwurzelt in der musikalischen Kultur des Salento, wo er längst zum Musiksymbol geworden ist. Seine Musikrichtung verbindet ursprüngliche Energie und reines Gefühl; sie setzt sich in Bewegung weg vom sanften Gesang hin zu den explosiven Rhythmen der Pizzica Taranta. Er singt seine Lieder im Lecce-Dialekt ebenso wie im Griko Salentino. Aus den traditionellen Wurzeln Apuliens schöpft er seine lebendige Musik, die er mit Elektro-Sounds perfekt in eine neue moderne Umgebung zu versetzen vermag.

     

    Der Künstler verfasste auch die Musiksequenz für den Film "Golden Door" von Emanuele Crialese, welcher am Filmfestival von Venedig 2006 mit einem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde. Sein neuestes Album “Fomenta” (Ponderosa 2014), produziert vom türkischen DJ Mercan Dede, ist eine Mischung aus traditioneller salentinischer Musik, Derwisch-Grooves und Elektro-Sounds. Es stellt einen neuen und bedeutenden Schritt in seiner Musikkarriere dar.

     

    Zu seiner Band zählen die Künstler Giovanni Emanuele Gelao (Bouzuki, Flöte und Dudelsack), Antonio Leofreddi (Viola), Gianluca Longo (Mandola/Mandoline), Giuseppe Spedicato (Akkustikbass), Rocco Nigro (Bandoneon), Fabio Favia (Tontechniker) und Laura De Ronzo (Ballerina/Tanz). 

     

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    IMPRESSUM:

    Burghof Lörrach: Magica Notte della Taranta 14. November: Musik und Tanz aus Süditalien

     

     

     

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    Redaktion: Christian B. Schäffler, Journalist SFJ

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    http://tarantacaffe.com/ 

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    Burghof Lörrach: Magica Notte della Taranta 14. November: Musik und Tanz aus Süditalien


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  • Wien/Österreich, 30.09.2015 (CBS KULTUR INFO)   Überall in Österreich werden am Freitag, 2. Oktober, um 15 Uhr die Glocken der Kirchen zum Gedenken an die vielen tausend Menschen läuten, die in den vergangenen Monaten und Jahren auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind. 

     

    Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRKÖ), Superintendent Lothar Pöll, hat einen entsprechenden Aufruf des evangelischen Rogate-Klosters St. Michael (einer geistlichen Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche Berlin–Brandenburg–schlesische Oberlausitz) an die ÖRKÖ-Mitgliedskirchen weitergeleitet. Das Rogate-Kloster hatte seinen Aufruf ausdrücklich an alle Kirchengemeinden in Deutschland und Österreich gerichtet. Durch das Läuten der Glocken sollen die Christen daran erinnert werden, "für die Toten zu beten und für das Leben der Flüchtlinge einzutreten". In Österreich haben sich u.a. die Erzdiözese Wien, die evangelisch-lutherische Kirche und die evangelisch-reformierte Kirche dem Aufruf angeschlossen.

     

    Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker betonte zu dem Aufruf: "Die Zahl der toten Flüchtlinge an den Aussengrenzen Europas steigt ständig. Mit den 71 Toten in einem LKW, der Ende August bei Parndorf im Burgenland gefunden wurde, ist schmerzhaft klar geworden, dass auch bei uns Asylsuchende ihr Leben aufs Spiel setzen und verlieren können. Es braucht dringend legale Wege nach Europa und wirksame Hilfsmassnahmen in den Herkunftsländern. Aus christlicher Überzeugung verdienen die Toten Respekt. Wir dürfen niemals vergessen, dass uns Menschen gegenüber stehen, die auf der Flucht sind". Der Tod von Flüchtlingen sei eine Mahnung, die Menschlichkeit nicht zu vergessen. Dieser Opfer zu gedenken und für ihre würdige Beerdigung zu sorgen, sei ein Gebot der Humanität und der Nächstenliebe.

     

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    Impressum:

    Österreich: Landesweit erklingen die Kirchenglocken zum Gedenken an die Fluchtopfer

     

     

     

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  • "Who is Who" der kulturell-religiösen Netzwerke der Aleviten in der Region Basel

     

    Basel, 03.09.2015 (CBS KULTUR INFO)   Unter dem Titel «Alevitentum in Basel» hat der Religionswissenschaftler Christoph Peter Baumann ein kleines Handbuch veröffentlicht, das über das kulturell-religiöse Leben der Aleviten in der Nordwestschweiz informiert.

    Handbuch «Alevitentum in Basel» erschienen

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Das  Büchlein bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte des Alevitentums in der Türkei, in der Schweiz und speziell in der Nordwestschweiz. In diesem Vademekum findet man neben Basisangaben über die Vielfalt alevitischer Glaubenslehre, das alevitische Glaubensbekenntnis sowie die Ausübung des Glaubens der Aleviten-Bektaschiten im täglichen Leben. Der Name Bektaschiten (oder Baktaschi) geht auf den  Sufi und Mystiker Hadschi Bektasch († 1270) zurück. Bektaschiten gehören zum eher städtisch geprägten Alevitentum.

     

    In einem Gastbeitrag geht der Schweizer Historiker Hans-Lukas  Kieser, Professor für Geschichte der Neuzeit insbesondere der osmanischen und nachosmanischen Welt, auch auf das Spannungsfeld "Alevitentum und Islam" ein und beantwortet die Frage "Alevitischer Islam oder eigenständige Religion". Eine Tabelle verdeutlicht die Gemeinsamkeiten und Hauptunterschiede zwischen Sunniten, Schiiten und Aleviten.

     

    Die Zusammenstellung ist das Ergebnis einer mehrjährigen Recherchearbeit von Christoph Peter Baumann im Auftrag des Basler Vereins «INFOREL, Information Religion». Baumann war Gründer und 28 Jahre Leiter von INFOREL, einer in ihrer Art schweizweit einmaligen Informationsstelle über Religionen.

     

    Die erhobenen Daten über die einzelnen Vereine, Stiftungen und Organisationen sind über Gespräche mit Fachleuten, Mitgliedern der Kommission der Alevitischen Gemeinde Regio Basel, unzähligen Besuchen und Internetrecherchen entstanden. Die alevitischen Gemeinschaften und Organisationen werden wie in einem «Who is Who» anhand der Kategorien «Kontakte», «Geschichte», «Lehre und Ziele», «Organisation, Finanzen», «Versammlungslokal, Angebote, Auftreten in der Öffentlichkeit», beschrieben.

     

    Ein eigenes Kapitel ist der so genannten «Kleinen Anerkennung» der beiden Alevitischen Vereine durch den Kanton Basel-Stadt gewidmet. Gestützt auf Artikel 133 der Baselstädtischen Kantonsverfassung wurde die «Alevitische Religionsgemeinschaft» im Oktober 2012 staatlich anerkannt.

     

    Das Buch soll helfen, den Blickwinkel auf die Aleviten zu erweitern, die sich mit schätzungsweise 6000 Mitgliedern als Teil der Gesellschaft in der Nordwestschweiz verstehen. Mit der sachlichen und neutralen Einführung in das religiöse Leben der Aleviten, leistet der Autor auch einen Beitrag zur fortschreitenden Integration dieser Religionsgemeinschaft.

     

    Von Baumann sind im Verlag Manava auch die Bücher «Judentum in Basel» (2010/ISBN 978-3-906981-34-5) und zusammen mit Sarah Hess-Hurt «Islam in Basel-Stadt und Basel-Landschaft» (2014/ISBN 978-3-906981-44-4) erschienen.

     

    Buch-Information:

     

    Titel: «Alevitentum in Basel»

    Autor: Christoph Peter Baumann

    Manava, Verlag und Vertrieb, Basel

    164 Seiten, ISBN 978-3-906981-49-9; 1. Auflage 2015

     

    Vertrieb über den Buchhandel

    oder direkt bei Manava, Verlag und Vertrieb, www.manava.ch

    E-Mail: bestellung@manava.ch

     

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  • 7. Konzert von

     

     

     

     

     Samstag, 14. November 2015 in Lörrach (Deutschland)

     

    Magica Notte della Taranta in Lörrach:

    Musik und Tanz aus Süditalien

    Konzert mit Antonio Castrignanò & Band und Teresa & Manù Munitello-De Mauro

     

    Am 14. November 2015 steht das Abendprogramm mit der "Magica Notte della Taranta" im "Burghof" in Lörrach ganz im Zeichen süditalienischer Musik und Tanz. Der charismatische Sänger und Tamburinspieler Antonio Castrignanò aus Apulien und seine Band spielen zur frenetischen italienischen Pizzica auf, die von Profi-Tanzpaar Teresa Munitello-De Mauro und Manù Munitello als Umwerbungstanz auf feurige Art interpretiert wird. Musik und  Tanz verkörpern eine Reise zwischen Träumen und Hoffnungen des Salentos einer vergangenen Zeit. Zusammen mit Antonio Castrignanò treten die Künstler Andrea Doremi (Perkussion), Gianni Gelao (Flöte und Dudelsack), Gianluca Longo (Mandola), Redi Hasa (Cello), Giuseppe Spedicato (Akkustikbass), Rocco Nigro (Bandoneon) und Laura De Ronzo (Tanz) auf.

     

    Die 7. Ausgabe der Konzertreihe "Tarantacaffe" bringt mit diesen bekannten italienischen Musik- und Tanzkünstlern eine magische Nacht von Taranta nach Lörrach.

     

    Begleitet von Castrignanò und seiner Band präsentieren die Tanzlehrer Teresa und Manù Munitello-De Mauro den temperamentvollen, traditionellen Paartanz "pizzica pizzica" aus Apulien. Der aus Salento stammende traditionelle Pizzicatanz, mit mythischen Wurzeln, gehört zum Ausbildungsschwerpunkt der von Teresa Munitello geleiteten MANÙ-ART DANCE SCHOOL in Basel. Teresa  ist auch als Tanzinstruktorin, Choreografin und Event-Managerin tätig. Sie ist ferner Initiantin des mehrjährigen Projekts "Salentu Arte e Movimentu" mit zahlreichen Workshops. Manù ist zudem als Perkussionist in der Musikband EMALY aktiv.

     

    Der Sänger und Tamburin-Spieler Antonio Castrignanò ist verwurzelt in der musikalischen Kultur des Salento, wo er längst zum Musiksymbol geworden ist. Seine Musikrichtung verbindet ursprüngliche Energie und reines Gefühl; sie setzt sich in Bewegung weg vom sanften Gesang hin zu den explosiven Rhythmen der Pizzica Taranta. Er singt seine Lieder im Lecce-Dialekt ebenso wie im Griko Salentino. Aus den traditionellen Wurzeln Apuliens schöpft er seine lebendige Musik, die er mit Elektro-Sounds perfekt in eine neue moderne Umgebung zu versetzen vermag.

     

    Antonio Castrignanò stand im Ensemble der "Notte della Taranta" mit vielen bekannten Künstlern wie Stewart Copeland ("The Police"), Mauro Pagani, Trilok Gurtu, Negramaro, Ludovico Einaudi und Vinicio Capossela auf der Bühne. Mit seiner eigenen Musikgruppe hatte er Auftritte in den USA, China, Indien, Jordanien, Frankreich, Irland, Portugal, Spanien, Griechenland, Bulgarien und Österreich.

     

    Der Künstler verfasste auch die Musiksequenz für den Film "Golden Door" von Emanuele Crialese. Dieser Film wurde am Filmfestival von Venedig 2006 mit einem Silbernen Löwen ausgezeichnet.

     

    Sein neuestes Album “Fomenta” (Ponderosa 2014), produziert vom türkischen DJ Mercan Dede, ist eine Mischung aus traditioneller salentinischer Musik, Derwisch-Grooves und Elektro-Sounds. Es stellt einen neuen und bedeutenden Schritt in seiner Musikkarriere dar.

    Ticketvorverkauf:

     

    www.ticketino.com  oder http://www.burghof.com

    http://www.manu-art.com/#!tarantacaffe-konzerte/c22j5

     

     

    Text und © CBS KULTUR INFO, Basel

     

    30.07.2015 

     

     

     

     

     


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  • Genf/Schweiz, 14.06.2015 (CBS KULTUR INFO)   Der reformierte Theologen Odair Pedroso Mateus aus Brasilien ist neuer Direktor der Studienkommission für "Glauben und Kirchenverfassung" (Faith & Order) des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Er gehört der Unabhängigen Presbyterianischen Kirche von Brasilien als Mitglied an. Seine Ernennung erfolgte durch das Exekutivkomitee des ÖRK, das in der Vorwoche in Armenien getagt hat. Mateus tritt die Nachfolge des anglikanischen Kanonikus Dr. John Saint Helier Gibaut an, der seit 2008 als Direktor der Kommission amtierte. 

     

    Brasilianer ist neuer Direktor der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung

     

     

     

     

     

     

     

     

      

     

     

    Odair Pedroso Mateus (60)

    Glauben und Kirchenverfassung ist eine der historischen Gründungsbewegungen des Weltkirchenrates. Diese Expertenkommission, die mit offiziellen Vertreterinnen und Vertretern der Kirchen besetzt ist, die den historischen Hauptströmungen des Christentums angehören, ist ein einzigartiges multilaterales, globales Forum der ökumenischen Theologie.

     

    Heute gehören der Kommission 49 Mitglieder, 4 Berater/innen und ein Protokollführer an. Darunter sind auch Vertreter des Ökumenischen Aktionsbündnisses von und für Menschen mit Behinderungen (EDAN) und des ökumenischen Bündnisses indigener Völker. Neben den Theologen von ÖRK-Mitgliedskirchen arbeiten auch Vertreter von Nicht-Mitgliedskirchen wie der römisch-katholischen Kirche und der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in  der Kommission mit. Sie gilt als das repräsentativste kirchliche theologische Forum der Welt.

     

    Der 1955 geborene Odair Pedroso Mateus war zunächst für den Reformierten Weltbund (heute: Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen) tätig, wo er für die bilateralen ökumenischen Kontakte und für die Vierteljahresschrift der Gemeinschaft zuständig war. Seit 2007 arbeitete der reformierte brasilianische Theologe sowohl  für das Sekretariat von "Glauben und Kirchenverfassung" als auch für das Ökumenische Institut in Bossey, wo er eine Professur für ökumenische Theologie innehat.

     

    Nach der Berufung und dem Wegzug des anglikanischen Kanonikus John Saint Helier Anfang 2015 nach London, wo er die Funktion des Leiters der Abteilung für Kircheneinheit, Glaube und Kirchenverfassung der Anglikanischen Weltgemeinschaft (Anglican Communion) übernahm,  war der Direktorenposten der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung

    vakant. Damals wurde Pedroso Mateus zum geschäftsführenden Direktor bestimmt. Auch das eingesetzte Findungskomitee des ÖRK für einen Nachfolger für Gibaut votierte einmütig für den brasilianischen Theologen.

     

    Der Generalsekretär des Weltkirchenrats, Pfarrer Olav Fykse Tveit, sagte nach der Ernennung von Pedroso Mateus, der Brasilianer sei nicht nur ein guter Theologe, sondern auch ein kreativer Denker und solider Kommunikator und Lehrer. Auch die Moderatorin der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung, die britische Theologin Susan Durber, lobte  den neuen Direktor von "Faith and Order": Er kenne die Arbeit der Kommission hervorragend und habe visionäre Ideen für die weitere Entwicklung dieses Expertengremiums. Pedroso Mateus werde als Repräsentant des "globalen Südens" einen neuen Geist und einen neuen Stil in die Arbeit der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung bringen.

     

    Das erste Treffen der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung unter Leitung des neuen Direktors wird von 17. bis 24. Juni in dem neuen (erst 1998 begründeten) rumänisch-orthodoxen Kloster Caraiman südlich von Brasov  (Rumänien) stattfinden.

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    Impressum:

    Brasilianer ist neuer Direktor der ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung

     

     

     

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    Text:  Christian B. Schäffler (CBS KULTUR INFO) 2015. Mit News-Input von der Stiftung PRO ORIENTE (Wien).

    Bild: ÖRK/Peter Williams

     

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  • Die SCHA-Association Switzerland mit Sitz in Basel unterstützt den Bau eine Archäologiemuseums in Somaliland

     

    von Christian B. Schäffler

     

    BASLER ZEITUNG, 6. Juni 2015, KULTUR, Seite 30


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  • Denken am Rand des Untergangs: Der "Wiener Kreis" als Buch und Schau

    650 JAHRE UNIVERSITÄT WIEN – AUSSTELLUNG "DER WIENER KREIS"

    Wien/Österreich, 21.05.2015 (CBS KULTUR INFO)    Im Rahmen des 650-Jahr-Jubiläums der Universität Wien wurde am 20. Mai als "Weltpremiere" die Ausstellung "Der Wiener Kreis - Exaktes Denken am Rand des Untergangs" eröffnet. Es handelt sich um die erste Schau, die dem "Wiener Kreis" gewidmet ist. Sie dauert bis zum 31. Oktober 2015.

     

    Die Ausstellung thematisiert auf über 1.000m² das "goldene Zeitalter der österreichischen Philosophie" in den 1920er Jahren. Gestaltet wurde sie vom Wissenschaftshistoriker Friedrich Stadler und vom Mathematiker Karl Sigmund, der auch das Buch "Sie nannten sich der Wiener Kreis - Exaktes Denken am Rand des Untergangs" verfasste, sowie vom Medienkünstler Peter Weibel und dem Architekten Hermann Czech. Die Ausstellungsgrafik wurde von Bea Laufersweiler gestaltet.

     

    Die beiden Kuratoren Friedrich Stadler und Karl Sigmund realisierten zusammen mit dem Medienkünstler Peter Weibel erstmals eine "Visualisierung von Philosophie". Basis dafür ist ein umfangreicher Fundus an Dokumenten, Bildern und Texten.

     

     

    Wissenschaftler und Philosophen wie Moritz Schlick, Hans Hahn, Otto Neurath, Kurt Gödel, Ludwig Wittgenstein oder Karl Popper wirkten im und an der Peripherie des "Wiener Kreises" genannten philosophischen Zirkels, dessen informelle Phase 1924 begann. Beeinflusst wurde er von Ernst Mach und Ludwig Boltzmann, die Ende des 19. Jahrhunderts erbittert über die Frage der Existenz von Atomen stritten. Im Wiener Kreis spielten auch politische Fragen eine Rolle. Die Verfasser des Manifests "Die wissenschaftliche Weltauffassung" wollten die Gesellschaft reformieren und gehörten zum linken Flügel der Gruppe, die sich angesichts wachsender antisemitischer und reaktionärer Strömungen sowie der Ermordung Schlicks an der Uni vor dem 2. Weltkrieg auflöste. Dennoch wirkt das Erbe des "Wiener Kreises" in der angelsächsische Philosophie bis heute weiter.

    650 JAHRE UNIVERSITÄT WIEN – AUSSTELLUNG "DER WIENER KREIS"

    Die Protagonisten des "Wiener Kreises" haben – ausgehend von der Universität Wien – in den 1920er und 1930er Jahren mit ihren theoretischen Überlegungen wichtige Forschungsfelder initiiert. Zentrales Anliegen seiner Mitglieder war es, dem um sich greifenden Irrationalismus in Politik und Kultur ein System des empirisch-rationalen, wissenschaftlichen Handelns und Denkens entgegenzusetzen.

     

    "Den Wiener Kreis würde man heute als einen international einflussreichen Think Tank der Forschung bezeichnen. Die Mitglieder traten für die freie Entfaltung der Wissenschaften, für eine wissenschaftlich-rationale Analyse, auch in Politik und Kultur, wie für die gesellschaftliche Modernisierung ein. Die interdisziplinären Errungenschaften der Protagonisten haben bis heute Auswirkungen auf die Wissenschaft und die Entwicklung neuer Forschungsbereiche. So bildeten Überlegungen ihrer Mitglieder die Grundlagen der mathematischen Logik und theoretischen Informatik. ", so Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, zur Bedeutung des Wiener Kreises.

     

    Die Ausstellung wird anschliessend am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe gezeigt. Auch eine Station in den USA ist bereits angedacht.

     

    Sendehinweis:

    In ORF III ist am 25.5. (21:55h) im Rahmen des Themenabends zum 650-Jahr-Jubiläum der Universität Wien eine Sendung über den Wiener Kreis zu sehen.

    http://tv.orf.at/program/orf3/20150525/ 

    INFORMATIONEN ZUR AUSSTELLUNG:

    Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Universitätsring 1, A-1010 Wien 

    Ausstellungsdauer: 20. Mai bis 31. Oktober 2015

    Öffnungszeiten: Montag bis Samstag, von 10 bis 18 Uhr

    Eintritt: Eintritt: 8 Euro, ermässigt: 4 Euro; für Schülerinnen und Schüler sowie für

    Studierende und Angestellte der Universität Wien ist der Eintritt frei.

    Führungen nach Vereinbarung. Anmeldung: ivc@univie.ac.at 

    Weitere Informationen zur Ausstellung: www.univie.ac.at/AusstellungWienerKreis 

    Dokumentation: Zur Ausstellung ist im Verlag Springer Spektrum die Publikation "Sie nannten sich den Wiener Kreis - exaktes Denken am Rand des Untergangs" von Karl Sigmund erschienen. Das reich bebilderte Sachbuch über den mathematisch-philosophischen Zirkel "Wiener Kreis" betont besonders den kulturgeschichtlichen Aspekt.

     

    Impressum:

    650 JAHRE UNIVERSITÄT WIEN – AUSSTELLUNG "DER WIENER KREIS"

     

     

     

     

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  • Österreich: Kirchen bitten Staat um Anerkennung des Völkermords an den Armeniern

     

     

     

     

     

    Österreich: Kirchen bitten Staat um Anerkennung des Völkermords an den Armeniern

    Wien/Bern, 07.04.2015 (CBS KULTUR INFO)   Mit dem Ersuchen, dass die Republik Österreich den Völkermord am armenischen Volk anerkennen und "damit dem Beispiel vieler anderer Staaten folgen möge", hat sich der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) in gleichlaufenden Briefen an den österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Doris Bures, Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Aussenminister Sebastian Kurz gewandt. Die Briefe wurden vom Vorsitzenden des ÖRKÖ, dem evangelisch-methodistischen Superintendenten Lothar Pöll, und seinen beiden Stellvertretern, dem römisch-katholischen Diözesanbischof von Innsbruck, Manfred Scheuer, und dem evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, unterzeichnet. Anlass ist das am 24. April bevorstehende 100-Jahr-Gedenken des Beginns des Völkermords an den Armeniern "und anderen christlichen Gruppen" im Osmanischen Reich.

     

    Die Anerkennung dieses ersten Völkermords zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei von österreichischer Seite "längst überfällig", betont der ÖRKÖ-Vorstand und erinnert daran, dass der Österreicher Franz Werfel dieser Tragödie mit seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" ein bleibendes Denkmal gesetzt habe. Zudem verweist der ÖRKÖ-Vorstand auf die Stellungnahme der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) von 1983: "Das Schweigen der Weltöffentlichkeit und bewusste Bemühungen, selbst historisch erwiesene Tatsachen abzuleugnen, stellen für das armenische Volk, die armenischen Kirchen und viele andere eine ständige Quelle des Schmerzes und der Verzweiflung dar".

     

    Eine offizielle Anerkennung des Völkermords, wie sie von vielen Staaten und Institutionen auf europäischer wie weltweiter Ebene bereits erfolgt ist, könnte ein Zeichen der Wiedergutmachung und Versöhnung bedeuten, so der ÖRKO-Vorstand: "Dies gilt umso mehr, als es in der Türkei von heute auf zivilgesellschaftlicher Basis deutliche Anzeichen der Bereitschaft gibt, das schreiende Unrecht der Ereignisse nach dem 24. April 1915 anzuerkennen und zu bedauern".

     

    Ökumenischer Gottesdienst am 24. April im Wiener Stephansdom

     

    Die Kirchen in Österreich werden am bevorstehenden 24. April gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn im Wiener Stephansdom bei einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer des armenischen Völkermords, der Opfer der Christen der syrischen Tradition und der Opfer der griechischen Christen des Pontus und Ioniens gedenken, kündigt der ÖRKÖ-Vorstand in dem Brief an die führenden Repräsentanten der Republik an. Abschliessend heisst es in dem Schreiben: "Wir verbinden dieses Gedenken mit dem innigen Wunsch, dass sich solche Vorgänge nie mehr – wo auch immer – ereignen mögen".

     

    Völkermord darf nicht vergessen oder verleugnet werden

     

    Der Genozid an den armenischen, syrischen und griechischen Christen Anatoliens darf nicht vergessen oder verleugnet werden, betonte der armenisch-apostolische Patriarchaldelegat für Mitteleuropa, P. Tiran Petrosian. Es sei wichtig, dass die Kirchen in Österreich am 24. April – dem 100. Jahrestag des Beginns des Völkermords mit der Verhaftung von 2.000 armenischen Politikern und Intellektuellen in Konstantinopel durch die osmanische Geheimpolizei – im Wiener Stephansdom gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn der Opfer gedenken werden. Wörtlich sagte P. Petrosian: "Es geht nicht um Geschichte, es geht um die Angst, dass sich die Geschichte in so vielen Regionen wiederholt, die stets urchristliches Kulturland gewesen sind. Wir alle denken mit grossem Schmerz daran, wie viele Christen heute wegen ihres Glaubens verfolgt werden, auch angesichts der Untaten gegen Christen und Jeziden durch die IS-Terroristen".

     

    Schweizer Kirchen wollen Gedenken an Genozid viel Raum geben

     

    Österreich: Kirchen bitten Staat um Anerkennung des Völkermords an den Armeniern

     

     

     

     

     

     

    Auch die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) wandte sich zum 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern am 24. April 2015 in einer Erklärung an die Öffentlichkeit.

     

    Der Mord an rund 1,5 Millionen Armeniern und Armenierinnen gilt als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts, heisst es in der AGCK-Medienmitteilung. Viele seien auch an den Folgen der grausamen Deportation, den Todesmärschen gestorben. Gleichzeitig hätten die türkischen Behörden eine Zwangsislamisierung an der zweitgrössten christlichen Minderheit im Osmanischen Reich betrieben. "Die theologischen, sozialen, politischen und psychologischen Folgen dieses Genozids sind bis heute gegenwärtig", so die Arbeitsgemeinschaft. Verstärkt werde das Gedenken durch die gegenwärtige Christenverfolgung in Syrien. Die historische Aufarbeitung sei schwierig, da sich die Türkei bis heute weigere, das damalige Geschehen als Völkermord zu anerkennen und um eine Entschuldigung zu bitten.

     

    Am 24. April sollen die Kirchenglocken ein Zeichen des Mitgefühls setzen

     

    Bischof Harald Rein, Präsident der AGCK in der Schweiz, wolle mit der Arbeitsgemeinschaft dem Gedenken des Genozids viel Raum geben. Die AGCK Schweiz bitte die Gläubigen ihrer Mitgliedskirchen, der Opfer des armenischen Völkermordes und ihrer Angehörigen im Gebet zu gedenken, speziell im Sonntagsgottesdienst vom 26. April. Zudem lädt sie die Gläubigen ein, an den Gedenkveranstaltungen in Genf, Bern, Zürich und Hundwil (AR) teilzunehmen. Die AGCK bittet die Kirchgemeinden, dem Ersuchen der Armenisch Apostolischen Kirche der Schweiz zu entsprechen und am Freitagabend, 24. April, um 19. 00 Uhr während fünf Minuten die Kirchenglocken als Zeichen des Mitgefühls läuten zu lassen. Vorgängig solle die Öffentlichkeit darüber informiert werden, um Irritationen zu vermeiden.

     

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