• Wie der Baselbieter Jakob Erzberger ein grosser Evangelist und Missionsstratege der Adventisten wurde

    Zum 100. Todestag von Jakob Erzberger (*1843 - †1920)

     

     

     

     

     

     

     

     

    Von Christian B. Schäffler

     

    Vom Chrischona-Missionsschüler zum ersten ordinierten Adventistenprediger in Europa

    Die Gründerzeit des Adventismus in der Schweiz ist untrennbar mit dem Namen Jakob Erzberger verbunden. Er prägte die Anfänge der Freikirche in der Schweiz, Deutschland und anderen europäischen Ländern.

     

     Der Baselbieter wurde am 23. März 1843 in Seltisberg BL geboren. Sein Vater, Heinrich Erzberger, war Posamenter (auch Bandweber genannt) und starb als Jakob Erzberger drei Jahre alt war. Zusammen mit seiner Mutter und seinen drei Brüdern Heinrich Theophil (*1835), Johannes (*1841) und Kornelius (*1845) zog er nach Liestal, wo die vaterlose Familie auf Sozialfürsorge (Armenhilfe) angewiesen war. 1859 wurde Jakob in Liestal in der evangelisch-reformierten Kirche konfirmiert und bewarb sich um eine Stelle als Pförtner im dortigen Kantonsspital. Dass ihm diese Stelle zugesprochen wurde schrieb Jakob einer Fügung Gottes zu und legte ein Gelübde ab. 1864 löste er sein Gelübde ein, in dem er sich als Missionsschüler in der Pilgermission St. Chrischona bei Basel, einem in pietistischer Tradition stehenden Missionswerk, einschrieb. Die Pilgermission bildete junge Männer aus, um sie als wandernde Missionare in die Schweiz auszusenden.

    Nach dem 1. Studienjahr auf St. Chrischona wurde er als Reiseprediger und Schriftenmissionar in den Berner Jura entsandt, wo er zeitweise im Gefängnis von Pruntrut auch als Gefängnisgeistlicher wirkte. In Tramelan (Tramlingen) stiess er 1867 auf eine Gruppe sabbathaltender Adventisten, die sich um den Laienmissionar Michael B. Czechowski gebildet hatte. Erzbergers Leben nahm eine Wende, als er in der Umgebung von Tramelan seine einzige Hose zerriss. Er fand einen Schneider, der ihm nicht nur seine Hose flickte, sondern ihm auch eine Bibelstunde über die Wiederkunft Jesu und den biblischen Sabbat hielt. Der Seminarist war vom Bibelwissen des Schneiders sehr beeindruckt.

     

    Als Erzberger im Herbst 1868 mit seinen neu gewonnen theologischen Einsichten in die Missionsschule St. Chrischona zurückkehrte, machte ihm der dortige Hausvater keine grosse Hoffnung unter diesen Umständen sein Studium fortsetzen zu können. Nach der Prüfung durch ein Komitee drückte der Schulinspektor Heinrich Rappard dem Missionsschüler sein Bedauern aus, dass er nicht im Seminar bleiben könne, entliess ihn und wünschte ihm Gottes Schutz und Geleit.

     

    1868 beschloss Erzberger der kleinen sabbathaltenden Gruppe in Tramelan als Prediger zu dienen. Noch im gleichen Jahr liess er sich im Étang de la Gruère, einem Moorsee bei Saignelégier, taufen und schloss sich der von Czechowski gegründeten Gemeinde in Tramelan an.

     

    Der Laienmissionar Czechoswki war wegen des eigenmächtigen Verhaltens seiner Anhängerschaft gekränkt und trennte sich 1868 von der Gemeinde Tramelan. Anfang 1869 zog er ohne seine Familie nach Osteuropa, auf der Suche nach Arbeit und Unterstützung.

    In den zurückgelassenen Papieren entdeckten die Mitglieder Hinweise auf die Existenz der 1863 in den USA gegründeten Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie nahmen brieflichen Kontakt auf und wurden eingeladen, einen Repräsentanten zur nächsten Tagung in die USA zu entsenden.

     

     So wurde 1869 Jakob Erzberger als Schweizer Delegierter zur Sitzung der weltweiten Kirchenleitung (sog. "Generalkonferenz") nach Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan entsandt, um mit der "Mutterkirche" der Siebenten-Tags-Adventisten Verbindung aufzunehmen, deren Existenz kurz zuvor in Europa noch unbekannt war. Die heutige weltweite protestantische Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten geht auf eine Erweckungsbewegung in den USA in der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die theologische Mitte des Adventismus bilden die gute Nachricht vom wiederkommenden Herrn (Endzeithoffnung) verbunden mit der biblischen Lehre des Sabbats als Ruhetag (Sabbatheiligung).

     

    Also reiste Erzberger, der kein Wort Englisch sprach, in ein Land in dem er keinen Menschen kannte. Er wurde im Heim von James und Ellen G. White, den Mitbegründern der Freikirche, herzlich aufgenommen und erhielt von James White Bibelunterricht. Der junge Arzt John Harvey Kellogg gab ihm Englischunterricht. Dieser Kellogg (1852–1943) war übrigens - zusammen mit seinem Bruder Will Keith Kellogg - der Erfinder der Erdnussbutter sowie der weltbekannten "Kellogg's Corn Flakes".

     

    In den USA wurde Erzberger 1870 von den Pastoren James White und John N. Andrews offiziell zum Prediger ordiniert, mit der Missionsarbeit in Europa betraut und kehrte noch im selben Jahr in die Schweiz zurück. Zu jener Zeit existierten bereits adventistische Gemeinden in Tramelan, Le Locle, La Chaux-de-Fonds, Fleurier, Biel, Buckten BL und Neuchâtel. In den folgenden Jahrzehnten trug Erzberger als erster adventistischer Seelsorger in Europa wesentlich zum Aufbau des Adventismus in der Schweiz und in Deutschland bei. Nach Ankunft des Amerikaners John N. Andrews, dem ersten adventistischen Missionar der 1874 nach Europa gesandt wurde, arbeitete Erzberger zunächst eng mit diesem zusammen und nahm von Basel aus die Arbeit auf. Bereits 1875 folgten Erzberger und Andrews einer Einladung nach Deutschland, wo sie christliche Gruppen besuchten, die unabhängig von den Adventisten den biblischen Sabbat (Samstag) feierten. So entstand 1875 im Raum Wuppertal auf dem Boden einer pietistisch-freikirchlichen Erweckungsbewegung die erste Gemeinde der Adventisten in Deutschland, deren Organisation und Betreuung Erzberger übernahm. Zwischen 1876 und 1878 verfasste Erzbergerverschiedene Traktate und Broschüren. Seine Veröffentlichungen waren die ersten adventistischen Schriften, die in Deutschland publiziert wurden.

     

    Nach dem Tod von Andrews im Jahr 1883 arbeitete Erzberger mit dem deutschen Missionar Ludwig R. Conradi zusammen, der von Hamburg aus eine systematische Missionstätigkeit entfaltete. Angesteckt von Conradis Missionseifer begann Erzberger mit Erfolg Vorträge über die prophetischen Schriften in der Bibel in verschiedenen Schweizer Städten (Basel, Bern, Lausanne und Zürich) zu halten. Für viele Jahre blieb Jakob Erzberger der einzige Adventistenprediger für alle Gemeinden in der Deutschschweiz.

     

    Im Jahr 1903 verstarb Jakob Erzbergers Ehefrau Maria im Alter von 53 Jahren. Er war seit 1882 verheiratet und hatte zwei Söhne: Heinrich (* 1884) und Jakob (*1886). Von 1904 an arbeitete er hauptsächlich als reisender Evangelist in Deutschland. Im Jahr 1905 heiratete er in zweiter Ehe Maria Pauline Kaufmann (*1862) aus Lahr (Deutschland), die sich nun um Besserung seiner bereits angeschlagenen Gesundheit bemühte.

     

    1906 kehrte er in die Schweiz zurück und unternahm weiterhin verschiedene Vortragsreisen. Wie aus seinen persönlichen Notizen zu entnehmen ist, arbeitete er oft weit über seine Kräfte. So hielt Jakob Erzberger beispielsweise im April 1906 eigenen Angaben zufolge 28 Bibelstunden, 49 Predigten und Wortverkündigungen und leitete 17 Kirchenversammlungen.

    1910 schrieb er an seinen Sohn Heinrich: "Die Jahre eilen schnell dahin, Jesus wird kommen und man ist nicht bereit!"

     

    Geschwächt durch Krankheit und sein aufopferndes Leben als Prediger, Missionar und Pionier verbrachte Erzberger seine letzten Lebensjahre in Gelterkinden, dann ab 1909 in Sissach, wo er am 13. Juli 1920 starb und auf dem dortigen Friedhof beerdigt wurde. Seine letzte Wortverkündigung hielt er am 24. April in der Adventgemeinde Sissach.

     

    Sein Todestag jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal. Aus diesem Anlass ist voraussichtlich am 24. Oktober in Tramelan eine offizielle Gedenkveranstaltung geplant. Sie findet - wenn es die Schutzmassnahmen wegen COVID-19 erlauben -  in der dortigen Kapelle statt, einem 1886 eingeweihten, historischen und unter Berner Heimatschutz stehenden Holzgebäude statt, das nach verschiedenen Besitzerwechseln 2014 von der Freikirche wieder zurückerworben wurde.

     

    Obwohl dem grossen adventistischen Evangelisten und Missionsstrategen Jakob Erzberger keine grösseren organisatorischen Aufgaben in der Kirchenleitung übertragen wurden, zählt der Baselbieter heute zu den wichtigen Pioniergestalten der europäischen Adventbewegung.

     

    KÄSTCHEN: 

    Religiöses Umfeld im Baselbiet des 19. Jahhunderts

     Das 19. Jahrhundert im Kanton Basel-Landschaft war durch umfassende wirtschaftliche und gesellschaftliche Auf- und Umbrüche geprägt. Die Industrialisierung veränderte Leben und Arbeiten im Baselbiet grundlegend, aus einem Agrar- wurde ein Industriekanton. Ende der 1880er Jahre herrschte verbreitet Arbeitslosigkeit, Bettelei und Verwahrlosung. Ein Blick auf die kirchliche Entwicklung zeigt, dass das Baselbiet offensichtlich schon früh ein Nährboden bot für christliche Gemeinschaften, welche vom kirchlichen ‚Mainstream‘ abwichen wie z.B. die Täufer. Exponenten des Pietismus wirkten zunächst innerkirchlich. Es kam zu kleinen Erweckungen im 18. und 19. Jahrhundert. Während einige erweckliche Kreise innerhalb der Landeskirche aktiv blieben, lösten sich andere Gruppierungen nach und nach aus den kirchlichen Strukturen heraus. Kirche und Gesellschaft standen solch separatistischen Gruppierungen im Baselbiet kritisch gegenüber und was sich bereits bei den Täufern und bei den »Erweckten« zeigte - Widerstände und teils sogar staatliche Repression gegen den Nonkonformismus - das sollte Ende des 19. Jahrhunderts auch der Heilsarmee widerfahren.

     

    Im Laufe dieser kirchlichen Entwicklung prägten sich im Baselbiet auch relativ einheitlichen Klischees wie »Separatisten«, »Schwärmer«, »Gemeinschaftler«, vor allem aber im Volksmund die Vokabeln »Stündeler« und »Frömmler« in der Bevölkerung ein. Den «Frömmler» charakterisierte man als tendenziell fanatisch, altmodisch, weltabgewandt und gesetzlich. Beim schweizerdeutschen Wort »Stündeler« (von »Stundenleute«) liegt der Umstand zugrunde, dass die Erweckten zusätzlich zum Gottesdienst jeweils noch wöchentlich eine stündige Hausversammlung besuchten. Freikirchliche Gemeinschaften wurden im Baselbiet bis in die Neuzeit da und dort noch als »Stündeler« hingestellt.

     

     

    IMPRESSUM:

    Zum 100. Todestag von Jakob Erzberger (*1843 - †1920)

     

     

     

     

     

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    QUELLENHINWEISE:

    Der Autor Christian B. Schäffler ist Fachjournalist und lebt in Basel. Er arbeitet für CBS KULTUR INFO, Basel.

    Die Lebensbeschreibung von Jakob Erzberger enthält u.a. Informationen aus Biografiearbeiten von Daniel Heinz, Karl Waber† und Martin Körner†.

    vgl. auch Historisches Lexikon der Schweiz (HLS): https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029006/2004-11-09/

     

     


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  • Generalsekretär Sauca richtete Brief an den türkischen Präsidenten Erdoğan – Aufforderung zur Revision der Entscheidung zur Rückumwandlung der Kathedrale in eine Moschee

     

     Ökumenischer Rat der Kirchen über Rückwandlung der Hagia Sophia "bestürzt und traurig"

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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    Genf/Schweiz, 11.07.2020 (poi/CBS KULTUR INFO) Die "Bestürzung und Trauer" des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und seiner 350 Mitgliedskirchen über die Umwandlung der Hagia Sophia (Sophienkirche) in eine Moschee hat der Generalsekretär des ökumenischen Dachverbands, Professor Ioan Sauca, am 11. Juli in einem Brief an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan zum Ausdruck gebracht.

     

    Wörtlich stellte der rumänisch-orthodoxe Theologe in dem Brief fest: "Sie haben durch die Entscheidung, die Hagia Sophia wieder zur Moschee zu machen, das positive Signal der Offenheit der Türkei zu einem Zeichen von Ausschliessung und Spaltung umgewandelt". Diese Entscheidung sei leider auch ohne vorherige Benachrichtigung oder Diskussion mit der UNESCO im Hinblick auf die Auswirkungen auf den "universalen Wert" der Hagia Sophia erfolgt, wie er durch die Welterbe-Konvention besiegelt sei. Der ÖRK-Generalsekretär forderte den türkischen Präsidenten ausdrücklich zur Revision seiner Entscheidung auf.

     

    Seit langem unternehme der Ökumenische Rat der Kirchen grosse Anstrengungen, um die aktive Beteiligung seiner Mitgliedskirchen im interreligiösen Dialog zu unterstützen und so Brücken "des gegenseitigen Respekts und der Zusammenarbeit" auf der Basis gemeinsamer Werte der verschiedenen Religionsgemeinschaften zu bauen, betonte Prof. Sauca. In schwierigen Zeiten habe sich der Ökumenische Rat mit seinen Mitgliedskirchen auch immer wieder für die Rechte von andersgläubigen Gemeinschaften, "einschliesslich von muslimischen Gemeinschaften", ausgesprochen.

     

    Die Entscheidung, eine so bedeutsame Stätte wie die Hagia Sophia von einem Museum wieder in eine Moschee zu verwandeln, werde unvermeidlicherweise "Unsicherheit, Verdacht und Misstrauen" mit sich bringen und damit die Anstrengungen des ÖRK unterminieren, Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit an den Tisch von Dialog und Zusammenarbeit zu bringen.

     

    Im Schreiben an Erdoğan formulierte Prof. Sauca: "Herr Präsident, Sie haben oft die Identität der modernen Türkei als eines säkularen Staates betont, aber am Freitag haben Sie eine Verpflichtung ausser Kraft gesetzt, die seit 1934 dieses historische Monument der Hagia Sophia als gemeinsames Erbe der Menschheit bewahrt hat. Im Interesse der Förderung des gegenseitigen Verständnisses, des Respekts, des Dialogs und der Zusammenarbeit – und zur Vermeidung der Pflege alter Animositäten und Spaltungen – bitten wir Sie dringend, ihre Entscheidung zu überdenken und zu revidieren".

     

    Abschliessend stellte Prof. Sauca fest, dass der ÖRK dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in der "leidenschaftlichen Hoffnung und im Gebet" übereinstimme, dass die Hagia Sophia nicht neuerlich ein Brennpunkt von "Konfrontation und Konflikt" werden möge, sondern wieder jene einheitsstiftende Rolle einnehmen könne, der sie seit 1934/35 gedient habe.

     

    Die Hagia Sophia (vom griechischen Ἁγία Σοφία "heilige Weisheit"; türkisch Ayasofya) oder Sophienkirche ist eine von 532 bis 537 n. Chr. erbaute ehemalige byzantinische Kirche, die 1453 eine Moschee wurde. Auf Betreiben des türkischen Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk ordnete der Ministerrat im Jahr 1934 die Umwandlung der Hagia Sophia in ein Museum an. Diese wurde seit 1935 bis heute als Museum (Ayasofya Müzesi, "Hagia-Sophia-Museum") genutzt.

     

    Das oberste Verwaltungsgericht der Türkei hat am 10. Juli entschieden, dass die Hagia Sophia künftig wieder als Moschee genutzt werden darf. Auf Anordnung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan findet das erste islamische Gebet am 24. Juli 2020 statt.

     

     

    Impressum:

    Ökumenischer Rat der Kirchen über Rückwandlung der Hagia Sophia "bestürzt und traurig"

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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  • Neuer Konflikt in der Ukraine um die russische Unterrichtssprache

     RUSSISCHER APPELL AN EUROPÄISCHE UNION

     

     

     

     

     

    Logo des "Weltkonzils"

    Moskau/Wien, 9. Juni 2020 (CBS KULTUR INFO) Das vom Moskauer Patriarchen Kyrill I. geleitete "Weltkonzil des Russischen Volkes" (russisch: Всемирный Русский Народный Собор) hat sich - gemäss der Wiener Stiftung "Pro Oriente" - an die internationalen Organisationen und an die führenden Persönlichkeiten der Europäischen Union (EU) gewandt, weil in der Ukraine die russischsprachigen Schulen ab 1. September auf die ukrainische Unterrichtssprache umgestellt werden sollen. Es sei notwendig, diese Diskriminierung gegen russischsprachige Menschen in der Ukraine im Bereich der schulischen Bildung zu stoppen, wurde in einer am 2. Juni veröffentlichten Erklärung des "Weltkonzil des Russischen Volkes" festgestellt. Eine Schliessung der russischsprachigen staatlichen Schulen würde die Zwietracht unter den Bürgern der Ukraine vertiefen und zur "Radikalisierung" des Konflikts im Osten und Südosten des Landes beitragen, wo viele Bürger Russisch als ihre Muttersprache betrachten und ihren Kindern eine Schulbildung in ihrer eigenen Kultur und Sprache vermitteln wollen. Die Bedenken der "Weltversammlung des russischen Volkes" werden auch von Vertretern der rumänischen, polnischen, ungarischen und tatarischen Sprachgruppen in der Ukraine geteilt, berichtet "Pro Oriente".

     

    Die Schliessung der russischsprachigen Schulen in der Ukraine könne nur als "diskriminierende Massnahme" bezeichnet werden, heisst es in dem Appell des "Weltkonzil des Russischen Volkes", einem Gremium von hochgestellten Vertretern aus russisch-orthodoxer Kirche, Politik und Wissenschaft. Die führenden Persönlichkeiten der internationalen Menschenrechtsorganisationen und der europäischen Staaten hätten die Pflicht, die Regierung in Kiew darauf aufmerksam zu machen, dass es um eine Verletzung der "fundamentalen Prinzipien internationaler Vereinbarungen" gehe, die allesamt von der Ukraine unterzeichnet wurden.

     

    Das "Weltkonzil" als politische Religion

    Für den russischen Religionssoziologen Boris Knorre wurde "die Kirche zum Treibriemen in der Staatsmaschinerie, wie es im Grossen und Ganzen bereits 1993 beabsichtigt war, als das "Weltkonzil des Russischen Volkes" unter Beteiligung von Vizepräsident Alexander Ruzkoi ins Leben gerufen wurde, um die Staatsideologie zu stärken." Doch alle diese Spiele seien äusserst riskant, so Knorre. "Wir haben erreicht, dass der Fundamentalismus salonfähig geworden ist."

     

    Boris Knorre ist Dozent an der Philosophischen Fakultät (NRU HSE) sowie an der Hochschule für europäische Kulturen (RGGU) in Moskau. Sein Fachgebiet sind rechte fundamentalistische orthodoxe Gruppierungen. Zum Verhältnis von orthodoxer Kirche und Staat stellt Knorre auf der Internetplatttfom "dekoder" fest: "Die politische Religion ist unsere neue Realität, die wenig gemein hat mit dem orthodoxen Glauben".

     

    Stichwort: "Weltkonzil des Russischen Volkes" 

    Die Organisation wurde im Jahr 1993 unter der Federführung der Russisch-Orthodoxen Kirche ins Leben gerufen. An den jährlichen Versammlungen nehmen orthodoxe Kirchenvertreter, aber auch Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft sowie konservativer sozialer Gruppen teil. Das Konzil versteht sich als Forum für die Stärkung der geistig-moralischen Grundlagen der russischen Nation bei der Entwicklung der russischen Zivilgesellschaft.

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    Impressum:

     RUSSISCHER APPELL AN EUROPÄISCHE UNION

     

     

     

     

     

     

     

     

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  • Jahresbericht 2019 erschienen

    INFOREL Basel zwischen Kontinuität und Wandel:

     

     

     

     

     

     

     

     

    Basel, 6. Juni 2020   (CBS KULTUR INFO) Wie viele Vereine und kulturelle Organisationen

    hat auch INFOREL - Information - Religion, die Fachstelle für Orientierung über Religionen

    in der Region Basel, dieser Tage ihren Jahresbericht 2019 vorgelegt. Die

    Mitgliederversammlung findet wegen der Coronakrise vermutlich erst Im Herbst statt.

    Herausragendes Ereignis im letzten Jahr war die Publikation der INFOREL-Studie über

    Aufgaben, Funktionen und Ämter von Frauen in den Religionsgemeinschaften der Region

    Basel. Während knapp 1 1/2 Jahren wurden Recherchen zur Frage der

    Gleichstellungssituation durchgeführt. Es wurden 51 Frauen verschiedener

    Glaubensrichtungen zu ihren Amtsbefugnissen und Mitwirkungsmöglichkeiten befragt.

    Dabei kam es zu einem bemerkenswerten Ergebnis: Fast alle Frauen empfinden sich

    gleichberechtigt, auch wenn sier es faktisch und rechtlich innerhalb ihrer Gemeinschaft

    nicht sind.

     

    Bei der Präsentation der Studie am 8. November 2019 in den Räumen der Theologischen

    Fakultät der Uni Basel würdigte Katharina Merian, Doktorandin für Systematische

    Theologie, die Untersuchung: "(Sie gibt) einen erstaunlichen Einblick in die vielfältige

    religiöse Landschaft Basel. Es gelingt der Studie, etwas vom breiten Engagement von

    unterschiedlichen Frauen sichtbar zu machen, ohne die verschiedenen Anliegen dieser

    Frauen von vorneherein auf einen gleichen Nenner zu reduzieren. Damit kann die Studie

    auch ihren Anspruch einlösen »den Frauen Stimmen zu verleihen«." Die aktuelle Studie ist

    sowohl als Taschenbuch (97 Seiten) als auch in e-book-Format erhältlich

    ( http://www.inforel.ch/fileadmin/user_upload/dateien/Web_Inforel.Frauen.pdf ).

     

    Nach Angaben von Andreas Möri, Präsident von INFOREL, tragen Kontinuität und Wandel

    zum breiten Vertrauen in die Fachstelle bei. 2019 hat man mit den Vorbereitungsarbeiten

    zum Projekt "Relaunch INFOREL" begonnen, das ab 2020 schrittweise umgesetzt wird. Dazu

    gehören u.a. die Realisierung eines neuen Datenbanksystems und Schaffung einer

    zeitgemässen digitalen Website. Eine neue Plattform soll adressatengerecht und

    benutzerfreundlich aufbereitet werden. Die Arbeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit

    der Fachstelle Diversität und Integration in der Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt.

    Im Berichtsjahr 2019 wurde unter dem Titel "Sikh-Religion in der Schweiz", verfasst von

    Christoph Peter Baumann, dem Gründer und langjährigen Leiter (bis 2015), eine weitere

    Informationsschrift (160 Seiten) veröffentlicht, die einen Einblick in die bislang kaum

    erforschte Sikh-Religion vermittelt, deren Entwicklung und aktuelle Situation in der Schweiz

    aufzeigt. Die Sikh-Religion ist eine der zahlenbezogen kleineren Weltreligionen mit rund 27

    Millionen Mitgliedern und zählt in der Schweiz zu den kleinsten Religionsgemeinschaften.

     

    Nach wie vor ist die Vereinsarbeit von INFOREL nur möglich mit der finanziellen

    Unterstützung der Mitglieder und Förderer dieser virtuellen Informationsstelle über

    Religionen und Weltanschauungen in der Region Basel, die von Karima Zehnder geleitet

    wird. Im Jahr 2019 verzeichnete die INFOREL-Web-Präsenz 223'000 Besuchende mit

    insgesamt 555'000 Seitenaufrufen.

     

    Weitere Informationen unter: www.inforel.ch

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    Impressum:

    INFOREL Basel zwischen Kontinuität und Wandel:

     

     

     

     

     

     

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  • Religiöses Leben im Lockdown - Rolle der Religionsbehörden 

    DIE RELIGIONEN CHINAS IN DER PANDEMIE

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Bild: Chinesische Bibel

    Sankt Augustin/Basel, 6. Juni 2020 (CBS KULTUR INFO)   In den ersten 20 Tagen im Januar wurden die Stätten für religiöse Aktivitäten aller Religionen in ganz China zur Vermeidung von Ansteckungen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 schrittweise geschlossen. Kollektive religiöse Handlungen wie öffentliche Gottesdienste durften nicht mehr stattfinden. Dies erfolgte nach Angaben des Informationsdienstes "China heute" auf Anordnung der Regierungsbehörden. Die offiziellen leitenden Vorstände der fünf Religionen - Taoismus, Götter- und Ahnenkult, Buddhismus, Christentum und Islam - gaben entsprechende Bekanntmachungen heraus. Auch die religiösen Ausbildungsstätten wurden geschlossen, der Studienbeginn wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

     

    Am 6. April gab der Staatsrat in einem Schreiben zum weiteren Vorgehen in der Corona-Bekämpfung bekannt, dass Veranstaltungsorte je nach Situation vor Ort nach und nach mit begrenzter Besucherzahl wieder den Betrieb aufnehmen können. Sportliche Grossveranstaltungen, kollektive religiöse Aktivitäten (Gottesdienste, Wallfahrten usw.), Ausstellungen und Messen dürfen jedoch nicht stattfinden.

     

    Die Chinesische buddhistische Vereinigung wies am 20. April alle lokalen Vereinigungen an, auch an Buddhas Geburtstag am 30. April auf Dharma-Versammlungen zu verzichten. Die offiziellen katholischen Kirchenleitungen teilten am 26. April mit, dass die strengen Einschränkungen im Marienmonat Mai fortgesetzt werden müssen und keine Wallfahrten stattfinden. In die Zeit der Schliessung religiöser Stätten fielen auch andere wichtige religiöse Feiertage - wie die Karwoche, Ostern und der Ramadan.

     

    Die Kirchen blieben auch im gesamten Monat Mai geschlossen. Die sich fortsetzenden religiösen Einschränkungen werden seitens der Regierung mit Bedenken um die Sicherheit und Gesundheit von Pfarrern, Priestern und Gläubigen begründet. Um diese nicht zu gefährden, sollten jegliche Rückfälle durch Menschenansammlungen vermieden werden.

     

    Die unter Leitung der Einheitsfrontabteilung der Kommunistischen Partei (KP) tagende Gemeinsame Konferenz der nationalen religiösen Organisationen ermutigte bereits Mitte Februar das Lehrpersonal religiöser Ausbildungsstätten, in der Zeit der Schliessung den Studierenden online-Unterricht und Betreuung anzubieten. 

     

    Alle Religionen riefen zu persönlichem Gebet, Meditation, Lektüre religiöser Texte zu Hause in den Familien auf, die so zu "nicht registrierten Stätten für religiöse Aktivitäten wurden", wie der vatikanische Pressedienst "AsiaNews" kommentierte. Insbesondere wurde natürlich für die Corona-Opfer, die medizinischen Helfer und das Wohl des Landes und der betroffenen Regionen gebetet.

     

    Religiöses Leben im Lockdown

    Das Internet und die sozialen Medien dienten als ein Mittel, mit dem die Glaubensgemeinschaften das religiöse Leben in China seit der Schliessung der religiösen Stätten aufrechterhalten.

     

    Christen in China können also ihren Glauben auch in Zeiten von Corona leben, da zumindest in den Städten ein exzellentes Kommunikationsnetz existiert. In ländlichen Gegenden hingegen gibt es jedoch, was die Technik betrifft, in den Gemeinden einen grossen Nachholbedarf. Auch der Kontakt unter den Gemeindegliedern gestaltet sich mangels Technisierung schwierig, Kirchenmitglieder verlieren dort oft die Anbindung an ihre Gemeinden.

     

    Der in Taiwan tätige katholische Pfarrer Willi Boehi beschreibt die Nutzung digitaler Medien in China während der Corona-Pandemie in "China heute" wie folgt: "Fast alle Pfarrer und Pfarrerinnen in China schätzen den Nutzen von Digitalisierung und die Möglichkeiten mobiler Kommunikation schon seit über zehn Jahren sehr hoch, aber nie so hoch wie seit Anfang dieses Jahres. Seit dem 23. Januar müssen ja alle religiösen Stätten geschlossen bleiben. Dank Internet und mobiler Kommunikation sind die Christen in China trotzdem in der Lage, Gottesdienste zu feiern. Da wegen der Ausgangssperre in China ab dem 23. Januar alle zu Hause bleiben mussten, stiegen die zeitlichen Möglichkeiten und der Bedarf, noch häufiger als sonst an Bibelkreisen und Gottesdiensten per Apps teilzunehmen. Die lokalen Gemeinden haben entweder eigene Apps entwickelt oder eine Beteiligung an sozialen Kommunikations- Apps von den Telefongesellschaften gemietet. Das funktioniert bis heute gut. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Behörden die Aktivitäten der Gemeinden im Internet nach Abflauen der Corona-Krise wieder einschränken werden. 

    Die Nutzung digitaler Medien durch die Gemeinden bzw. die 'Internetkirche' gibt es in China seit mehr als zehn Jahren. Alle modernen technischen Möglichkeiten wurden sofort genutzt, als sie verfügbar wurden. Fast alle protestantischen Pfarrerinnen und Pfarrer haben eigene WeChat IDs. WeChat ist ein chinesischer Chat-Dienst für soziale Netzwerke, vergleichbar mit WhatsApp, allerdings mit deutlich mehr Funktionen ausgestattet. Online-Gottesdienste waren bislang eine Ergänzung zu den traditionellen religiösen Aktivitäten. Pfarrer schickten per Mail oder über soziale Nachrichtendienste Bibeltexte, Videos von Predigten oder Meditationen an Mitglieder ihrer Gemeinden. Es kam auch vor, dass sie Online-Gottesdienste feierten, dann aber in der Regel ausserhalb von und zusätzlich zu den Wochenenden. Mitglieder der Kirchen feiern traditionellen Gottesdienst weiterhin in den Kirchen. Aber seit der Schliessung der Kirchen in der Corona-Krise spielt die Internetkirche nicht mehr eine nur ergänzende Rolle, sondern bleibt als einzige derzeit mögliche Form des Gemeindegottesdiensts."

     

    Der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, stellt hingegen dazu fest: "Wir beobachten besorgt, dass Staaten die Pandemie gezielt nutzen, um Religionsgemeinschaften zu verfolgen". In China erfasse der Staat die Bewegungsprofile der Gläubigen anhand ihrer Mobiltelefone: "Selbst Pastoren staatlich anerkannter christlicher Religionsgemeinschaften werden offen verfolgt, wenn sie auf soziale Medien wie WeChat ausweichen, um Gottesdienste zu feiern," so Delius. Gerade chinesische Hauskirchen, die im Untergrund operieren, leiden darunter, dass Internet-Auftritte systematisch von den Zensurbehörden geahndet werden. 

     

    Verschiedenen Zeitungsberichten zufolge wurden in einigen Regionen Chinas die Ausgangssperren von Regierungsbeamten dazu benutzt, in grossem Masse Kreuze an Gebäuden abzubauen oder gar zu zerstören.

     

    Die Rolle der Religionsbehörden

    Während der Corona-Krise haben die Religionsbehörden - so "China heute" - die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften bei der Seuchenprävention, etwa durch Schliessung der religiösen Stätten, der Stabilisierung der Emotionen ihrer Gläubigen sowie beim Sammeln von Spenden für die Nothilfe gewährleistet. Die Einheitsfrontabteilung der KP äusserte sich im Mitte Februar in einem Bericht positiv über den Beitrag der fünf Religionen zur Epidemiebekämpfung. Darin wurden die Religionen auch dafür gelobt, dass sie die Gläubigen dazu anleiteten, keine Gerüchte oder Irrlehren zu verbreiten - etwa solche, die die Epidemie als Vorzeichen für das Ende der Welt deuten und "wissenschaftlich und rational" mit der Epidemie umzugehen. Trotz fortgesetzter Schliessung der religiösen Stätten fanden schon im März wieder religionspolitische Schulungen mit physischer Präsenz statt, etwa am 25. März für 50 katholische Priester, Schwestern und Laien der Diözese Mindong in Fujan.

     

    Viele Schwierigkeiten bei der Wiedereröffnung der Kirchen

    Die religiösen Stätten (Kirchen, Tempel usw.) waren wegen der Pandemie rund fünf Monate geschlossen. Seit Anfang Juni können die Kirchen wieder geöffnet werden. Dazu sind jedoch Genehmigungen aller Autoritätsebenen und Garantien für vorbeugende Gesundheitsmassnahmen erforderlich. 

     

    Die religiösen Stätten waren die letzten Einrichtungen, die nach der Industrie, der Gastronomie, Kinos und Strassenmärkten, wieder öffnen durften. 

     

    Die Katholisch-Patriotische Vereinigung teilte am 29. Mai mit, dass "religiöse Stätten welche die Bedingungen der Epidemieprävention befolgen" ihre Gottesdienste ab 2. Juni schrittweise wieder aufnehmen können. Die Wiedereröffnung soll mit Predigten über die Liebe des Landes und mit patriotischen Liedern - gemäss den Regeln der seit September 2017 geltenden "Vorschriften für religiöse Angelegenheiten" - erfolgen. Diese Regeln fordern die Ausrichtung auf die "Sinisierung" (das Chinesischwerden) und den "Patriotismus" gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas  in jeder religiösen Geste.

     

    "Um die Kirche wieder zu öffnen, müssen wir zuerst die Erlaubnis der Behörden auf allen Ebenen erhalten: aus Dorf, Stadt, Provinz, und dies erfordert Zeit und Reisen. Darüber hinaus müssen wir die Kirche darauf vorbereiten, die Gläubigen willkommen zu heissen und die sanitären Vorschriften zu gewährleisten, so der katholische Priester Paul aus Zentralchina in einem AsiaNews-Bericht. Die Kirchengebäude können in der Tat nur unter der Bedingung wiedereröffnet werden, dass die Kirchengemeinden Massnahmen zur Verhinderung von Pandemien wie Temperaturkontrolle, Masken, Desinfektionsmittel, Routen usw. garantieren. In einigen Provinzen, wie beispielsweise in Sichuan, sei zusätzlich eine besondere Erlaubnis erforderlich, um Katechismuskurse wieder aufzunehmen zu können, so AsiaNews.

     

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     DIE RELIGIONEN CHINAS IN DER PANDEMIE

     

     

     

     

     

     

     

     

     

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